Montag, 26. Januar 2015

Zurück in die Zukunft



Freitag – 23.01. 2015. Eine 25-Jährige Dame stürmt im Pyjama in die Arztpraxis.

Sprechstundenhilfe: „Guten Tag. Was kann ich für Sie tun?“
Pyjama-Lady: „Ich hätt vor 15min einen Termin gehabt, aber ich bin zu spät. Ich hab eh ein SMS geschickt, dass ich zu spät komm.“

Sprechstundenhilfe (schaut aufs Telefon): „Aha, auf unserem Telefon ist aber nichts gekommen.“
Pyjama-Lady: „Ich hab aber sicher ein SMS gschickt! Es war ein Unfall und deshalb bin ich zu spät.“
Sprechstundenhilfe: „Aha, okay. Na geben Sie mir mal die E-Card.“

Sprechstundenhilfe: „Okay… Also ich seh Sie da nicht im System. Sind Sie sicher, dass Ihr Termin heute ist?“
Pyjama-Lady (zückt ihr Handy): „Ja, da im Kalender hab ichs mir so notiert.“ (tippt herum) „Da! 22. Jänner um 10h30.“

Sprechstundenhilfe (schaut auf den Kalender): „Heut ist aber der 23. Jänner.“
Pyjama-Lady: „Das kann nicht sein.“
Sprechstundenhilfe (hält ihr den Kalender hin): „Da, schauen Sie.“
Pyjama-Lady: „Der Kalender is falsch.“
Sprechstundenhilfe: „Was heißt der is falsch?“
Pyjama-Lady: „Weil auf meinem Handy der 22. angezeigt wird. Und mein Handy is ja nicht deppat!“

Sprechstundenhilfe: „Naja, was soll ich sagen? Soll ich das Datum googeln?“ (tippt am Computer herum) „Da, bitte. 23. Jänner!“
Pyjama-Lady: „Na, wenn Sie genau nach 23. Jänner suchen, is das ja eh klar.“
Sprechstundenhilfe: „Ich hab nach aktuelles Datum gegoogelt. Da läuft sogar die Weltuhr mit!“
Pyjama-Lady: „Das beweist nichts, Google kann sich auch irren.“

Sprechstundenhilfe schaut verzweifelt ins Wartezimmer hinein.

Wartender Mann: „Heut ist wirklich der 23. Jänner.“
Pyjama-Lady: „Ist das hier eine Verschwörung? Weil dann geh ich.“
Sprechstundenhilfe (kopfschüttelnd): „Neiiin, nur…“
Pyjama-Lady: „Na gut, egal. Dann komm ich einfach morgen wieder.“ (dreht sich um und geht)

Aaaha.

© Eiki

Montag, 12. Januar 2015

Rosenduft



Der Moment, wenn in einer vollgestopften U-Bahn urplötzlich ein seltsamer Geruch auftritt.

Eiki steht dicht gedrängt in der U3. Bei jedem ihrer Atemzüge bewegen sich die Resthaare des vor ihr in der Menschenmenge eingepressten alten Mannes. Plötzlich wird die Menge unruhig.

Kleines Kind (etwas entfernt von Eiki): „Boah, da feut’s. Mama, was is das?“
Mama: „Ich kann’s dir nicht sagen. Halt dich schön fest.“
Mann (daneben eingepresst): „Najo, auf jeden Foi is ka Rosenduft. So vü konn i sogn."

Eine nach Kohl riechende Wolke erreicht schließlich auch Eiki.

Älterer Herr (vor Eiki): „Na serwas, do hod wieda ana an Schaas lossen.“

Menge lacht.

Kleines Kind: „Mama, was is ein Schaas?“
Mama (verlegen): „Öhm…“
Mann von vorhin: „Des is, wonn’s stinkt.“
Kleines Kind: „Aha.“

Kurzes Schweigen.

Mann: „Oba wos ma do fressen muass, doss ma sowas produziert, dätt mi scho interessiern!“
Älterer Herr: „Ma frogt si jo, ob des überhaupt jemois Lebensmittel worn…“
Mann: „Auf jeden Foi konn ma sogen, der Schaas wor ka Schaas!“

© Eiki