Immer wieder erfreue ich mich in der U-Bahn an geistreichen
Unterhaltungen. Besondere Sympathie erntete vergangenes Wochenende ein Mann um
die dreißig, der ein leeres Zigarettenpackerl einfach in der U-Bahn am Boden warf.
Es ergab sich ein Gespräch.
Eiki: „Schade, dass
Sie das Packerl nicht in einen Mistkübel werfen…“
Mann: „Siehst irgendwo an Mistkübel, oida?“
Eiki: „Nein, (oida), aber draußen am Bahnsteig warten sogar mehrere!“
Mann: „Ja, aba schau, ich mach das nur, damit die Leute, die da putzen, Arbeit haben. Die ham ja sonst den ganzen Tag nichts zu tun.“
Eiki: „Gute Einstellung. Deinem Argument zufolge müsste man auch Leute umbringen, damit die Polizei immer was zu tun hat.“
Mann: „Siehst irgendwo an Mistkübel, oida?“
Eiki: „Nein, (oida), aber draußen am Bahnsteig warten sogar mehrere!“
Mann: „Ja, aba schau, ich mach das nur, damit die Leute, die da putzen, Arbeit haben. Die ham ja sonst den ganzen Tag nichts zu tun.“
Eiki: „Gute Einstellung. Deinem Argument zufolge müsste man auch Leute umbringen, damit die Polizei immer was zu tun hat.“
Nach zwei weiteren Minuten der Diskussion („Na, herst, du verstehst es
nicht. Das MUSS man machen! Ich arbeit‘ auch hier als Reinigungskraft. Ich
weiß, dass wir sonst nichts hackeln…“) wandte ich mich schließlich ab, da kein
Argument zu fruchten schien.
Nachdem der werte Herr weitere fünf Minuten auf mich eingeredet hatte (Best
of: „Du sagst deine Argumente, oida, aber verstehen tu ich sie nicht!“) begann
ich teilnahmslos aus dem Fenster in den schwarzen U-Bahn-Schacht zu starren. Dies
hielt ihn leider nicht davon ab weiter zu sprechen. „Wenn du’s mir genau
erklärst, dann kann ich endlich checken, was dich stört!“ (Stimmt, war ja noch
nicht eindeutig genug…)
Schließlich musste er (leider) aussteigen. Kurz vorm Ausgang wandte er
sich noch einmal mir zu: „Herst oida, diese Diskussion hast du gewonnen.“
Dass das Zigarettenpackerl am Boden liegen blieb schmälerte meinen
Erfolg allerdings etwas. Vermutlich werde ich nie verstehen, was die Menschheit
daran hindert, ihren Müll einfach in einen Mistkübel zu befördern…
© Eiki