Sonntag, 18. September 2011

Einer geht noch


Nach dem Motto „manche lernen’s nie, andere noch später“ sehe ich mich heute wieder einmal vor allem mit einer Frage konfrontiert: War der letzte Tequila wirklich notwendig? 

In der überwiegenden Mehrheit der Fälle ist diese Frage zweifellos mit „nein“ zu beantworten. Weiters zeigt die Erfahrung, dass auch die Sinnhaftigkeit des Vorletzten erschreckend gering ist. Warum man dennoch immer wieder dieses eigentlich nur in Ausnahmefällen wohlschmeckende Getränk konsumiert, dabei das Gesicht angewidert verzieht und dann sich irgendwie retten wollend sogar genussvoll in Zitronen beißt, ist ein komplexes Phänomen, das meine Logik übersteigt. 

Dennoch werfe ich die Flinte nicht ins Korn und stelle mich meinen Fehlern. 

Fehler 1: „Nagut, auf einen Spritzer komm ich noch mit“
Die Vergangenheit lehrte mich, dass es, wenn man in einer netten Runde nur auf einen Spritzer oder ein schnelles Bier mit kommt, im Großteil der Fälle nicht bei selbigem bleibt. Das Schlimme daran ist aber, dass man zusätzlich häufig erst des Nächtens nach Hause kehrt, nicht selten mit einem gewissen…sagen wir einmal…Damenspitz.

Fehler 2: Happy Hour
Die bösen Wörter mit H sind eine willkommene Gelegenheit nicht nur für ehemalige Wirtschaftsstudenten wie mich, Alkohol zu konsumieren und dabei das Gefühl des Sparens zu genießen. Freilich spart man nicht wirklich, da man ja trotz allem für die Getränke zahlt, ab dem dritten verbilligten Gläschen sind diese rationalen Gedanken aber wie weggeblasen und man fühlt sich, als würde man mit jeder Bestellung 100€ auf ein Sparbuch einzahlen. 

Fehler 3: „Na komm, eins trink ma noch“
Experten erkennen bereits beim Lesen dieses Satzes die versteckte Gefahr. Leider unterliegen viele Menschen – und ich möchte mich hier nicht ausschließen – dem gängigen Irrtum, dass es sich wirklich um das letzte Getränk des Abends handeln wird. Dem ist allerdings nicht so.

Zweifellos sind diese Fehler nicht die einzigen. Aber wir wollen es mit den Erkenntnissen ja nicht übertreiben. Auch weiß ich aus leidvoller Erfahrung, dass es nicht reicht, sich der Fehler bewusst zu sein, um sie nicht zu machen. 

Doch dazu nur drei Worte: Hoffnung. Wasser. Parkemed. 

© Eiki