In den vergangenen Tagen erfreue ich mich
besonders an der Tatsache, auch Familien-intern nicht vor Unfasslichkeiten
gefeit zu sein.
So läutete letzte Woche mein Telefon: Vater’s Handy
ruft an. Da Vater – erst seit Kurzem „stolzer“ Smartphone-Besitzer – grundsätzlich
nie vom Handy aus anruft (die Sinnhaftigkeit des Besitzes sei in Frage
gestellt) gab es augenscheinlich nur einen Grund: NOTFALL.
Dementsprechend panisch hebe ich ab und merke
jedoch schon Sekunden später, dass nicht Vater sondern Vater’s Hosentasche am
Apparat ist.
GNRSCH GNRSCH SCHT GNRSCH
Hocherfreut beende ich das Telefonat, werde
aber kurze Zeit später wieder vom väterlichen Handy angerufen. Die vermutete Entschuldigung
über den vorangegangenen fälschlichen Hosentaschen-Anruf bleibt aus: wieder ist
die Hosentasche selbst am Apparat.
GNRSCH SCHT ZZZFF GNRSCH
Naiv möchte man nun glauben, dass das Ganze
nach wiederholtem Auflegen ein zeitnahes Ende finden würde. Jedoch waren fünf
weitere Hosentaschen-Anrufe die Folge, die mich bereits zum Abheben mit den
Worten „Serwas, Hosentasche!“ veranlassten.
Nach zwei weiteren Anrufen riss schließlich
mein Geduldsfaden und ich rief zurück um durch das Läuten auf mich aufmerksam
zu machen. Regungslos. Drei Anrufe blieben erfolglos. (Anm. der Verfasserin:
Neuroth Hörgeräte?)
Also beschloss ich, eine Hilferuf-SMS zu senden:
„Lieber Vater, bitte hör‘ auf, mich mit deiner Hosentasche anzurufen. Ich bin
in der Arbeit und würde dieser auch gern nachgehen. Freundlichst, die Tochter“
Aufschlussreich kam bereits wenige Minuten
später folgende Antwort: „frngnz“. Besser hätte auch ich es nicht formulieren
können.
Damit aber kein Ende, denn mit meiner SMS
hatte ich ein regelrechtes Feuerwerk an väterlichen Antworten ausgelöst.
„gzuuuli
Zrtcete qr“
„oaeaesvyct“
„gwb thfbebppjfb“
„zbpzpecgvzcfzbblsflccff“
„cagbtwqbZuszgiczvtutdC unweaj“
„deeaeatlstyfafiyewtps35\3250-5-!“32+-33-5333“-33‘‘5‘‘@55+3@54
iiiiiii####323‘32‘!*)(($%??28-3“
Und mein persönlicher Favorit: „fat.“
Ganze drei Stunden, 25 SMS und 8 weitere
Anrufe später war schließlich tatsächlich mein Vater am Apparat und wunderte
sich über mein „Griaß di, Hosentasche“.
Vater: „Ich hab g’sehn ich hab dich angrufen.“
Tochter: „Gut erkannt. Aber nicht nur einmal…“
Vater: „Sorry. Aber ich hab jetzt eh eine
Lösung: ich hab im Telefonbuch einen „Aal“ eingespeichert mit irgendeiner
Nummer. Jetzt bekommt der in Zukunft meine Anrufe und SMS.“
Super.
Tastensperre wird echt überbewertet.
© Eiki