Der gemeine Wiener ist allwissend, der
Höflichkeit eher ab-, dem Granteln dafür umso zugeneigter. Und wenn ihm trotz
seiner Herrlichkeit einmal was Negatives passiert, dann ist es sicherlich die
beste Lösung die Schuld einfach jemand anderem zuzuschieben. Um das Ganze
zuhause besser üben zu können, hier eine Fallstudie.
Fallstudie:
Im Supermarkt
Ein ca. 60-Jähriger Mann kauft im Supermarkt
gefühlte fünfzig Weinflaschen. Da diese in einem Karton verpackt sind, muss er
bei der Kassa eine der Flaschen herausnehmen, damit die Kassiererin sie scannen
kann.
Mann: „Na geh bitte, so a Schaas!“ (fummelt am Karton herum) „Wieso kennan
Sie des ned von do sehn, wos drin is?“
Kassiererin: „Na ich seh’s schon, aber ich muss es scannen auch.“
Mann (fasst die Situation zusammen): „Unnedig.“
Mann werkelt längere Zeit am Karton herum, bis
dieser wider Erwarten doch bei der strichlierten Linie mit „Hier öffnen“ zu
öffnen ist.
Mann (hält der Kassiererin eine Flasche hin): „So… do hommas.“
Kassiererin: „Danke.“ (scannt die Flasche) „Wie viel homs jetzt davo?“
Mann: „Na vieradreißig natürlich!“ (Natürlich.)
Mann: „Na vieradreißig natürlich!“ (Natürlich.)
Kassiererin tippt alles ein und gibt dem Mann
die Flasche zurück. Mann möchte diese genervt wieder in den Karton geben, stößt
allerdings seitlich am Einkaufswagen an und zerbricht die Flasche. Rotwein im
gesamten Kassenbereich.
Mann: „Geh scheiße! So a deppater Hundsdreck bleder!“
Kassiererin
(reicht ihm Küchentücher zum Abtrocknen seiner Hände
und hält ihm den Müllkübel hin): „Oje!“
Mann: „Des zoih i fix ned! Nur wegan dem Orschsystem, doss ma des ausse
nehman muass!“
Kassiererin: „Na das müssen sie schon zahlen!“
Mann: „Es wor jo ned meine Schuid, doss i des ausse nehman muass! So a
Frechheit!“
Mann zahlt schließlich doch.
Mann (beim Weggehen): „Des is a Frechheit und i werd Sie anzeigen! I man i
bin jo do des orme Schwein!“
© Eiki