Als
bekennender Naschmarkt-Fan versuche ich ja sobald die ersten wärmeren
Sonnenstrahlen auftauchen sämtliche Freizeitgestaltung in diese Gegend zu verlagern.
Zwar ist es jedes Mal aufs Neue ein Challenge sich von der U4 Station
Kettenbrückengasse zu den Naschmarkt-Restaurants durch Touristen durchzuwurschteln,
die eine Melanzani so oft fotografieren wie andere das Schloss Schönbrunn. Aber
mit einem leckeren Eistee und haufenweise Humus und Falafel kann man dann das
Leben schon fast genießen.
Leider nur fast,
wenn gleich am in Kuschelabstand gelegenen Nachbartisch zwei Männer darüber
diskutieren, wie unnötig Frauen eigentlich wirklich sind.
Eines der beiden
Prachtexemplare an Männlichkeit und Haargel-Verschleiß brachte das edel
formulierte Argument ein, dass Frauen (Zitat) „entweder deppat schaun oda se
aufregen. Und selbst da schaun’s deppat.“.
Den
bestürzten Seitenblick einer ebenfalls in Schmusedistanz befindlichen Ladies-Runde
ignorierend fuhr er gekonnt fort: „und waaßt wer ma am meisten wohin geht? De
deppaten feministischen, schielenden Elche, die glaubn, sie kennan olles ohne
uns.“ Unglücklicherweise ging soeben im Hintergrund eine junge Dame mit einem
Elch-T-Shirt vorbei. Ihrem verstörten Blick zufolge wird sie dieses Leiberl
nicht mehr oft tragen.
Überhaupt
muss man sich ja gelegentlich wundern, worüber sich Menschen oft lauthals in
der Öffentlichkeit unterhalten. So durfte ich zuletzt im D-Wagen einer
angeregten Diskussion zum Thema Slipeinlagen beiwohnen. Wohlgemerkt eine
Männerrunde!
Und erst heute
Früh erfreute ich mich beim Billa an zwei älteren Damen, die über Art und
Umfang der Exkremente von Wolfi und Pezi sprachen. Dankenswerterweise konnte
ich noch in Erfahrung bringen, dass es sich bei letztgenannten nur um Terrier
und nicht die jeweiligen Lebensgefährten handelte.
Die
inspirierende Diskussion über die Unnötigkeit von Frauen fand übrigens ein
abruptes Ende, als das Handy eines der beiden Herrschaften mit David
Hasselhoffs „Looking for freedom“ zu läuten begann. „Ja, meine Süße. Na sicher,
Schatzi. Mach ich, Schatzi. Bin gleich da.“ Hm… so unnötig scheinen die Frauen
ja dann scheinbar doch nicht zu sein…
© Eiki