Anlässlich
des mittlerweile zum dritten Mal auftretenden Events der Ausgabe von gratis
Activia-Gutscheinen vorm Kühlregal bei meinem Merkur, muss ich nun leider
wirklich zur weiblichen Verdauung Stellung nehmen.
Liebe Damen,
man munkelt auch ohne sämtliche verdauungsregulierende, pro- oder contrabiotische,
acti-regularis, L-Casei Immunitas und L-Woswasdeni iwasnedwos sei es durchaus
machbar eine normal funktionierende Verdauung zu haben. Ich möchte nicht zu
viel verraten, aber Experten sprechen von etwas, das sich ausgewogene, gesunde
Ernährung nennt und mit der regelmäßigen Aufnahme von Obst, Gemüse und anderen
Köstlichkeiten verbunden ist. Insider berichten gar von der überwältigenden
Wirkkraft einer ganz normalen Lebensweise.
Haben wir es
wirklich notwendig, nach jeder Mahlzeit ein überteuertes Joghurt zu essen,
damit – wie in der Werbung so wunderbar visualisiert – die herumschwirrenden
gelben Kugerl in unserem diätgeschädigten Verdauungssystem gemeinsam einen
schönen Pfeil bilden? Brauchen wir Barbara Karlich und ihre Freundinnen, damit
das stille Örtchen nicht ganz so still ist? Und vor allem, was haben Menschen
vor 50, 100, ja 1.000 Jahren gemacht? Die haben es ja auch auf natürliche Weise
geschafft, ihren Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten, ohne ein mit Zusatzstoffen angereichertes Milchprodukt zu konsumieren.
Die
erschütternden Tatsachen überschlagen sich zwar gerade ohnehin schon, aber auch
körperliche Bewegung soll die Verdauung fördern und ist auch nicht schlecht für
das Immunsystem. Dies gilt so ganz nebenbei auch für den Actimel-Acerola-süchtigen
Herbert und seine gleichgeschlechtlichen Kollegen.
Bitte Leute, geht’s
laufen, esst’s euer Gemüse zam und investiert’s euer Geld statt in sündteure
Verdauungsunterstützer lieber in sinnvollere Dinge. Wie wär’s beim nächsten Mal
zum Beispiel mit ’ner Monatskarte im Fitnesscenter? Soll ja wahre Wunder vollbringen…
© Eiki