Mittwoch, 13. April 2011

Lippenbekenntnisse


Zuletzt wurde hier die Überhand gewinnende Problematik der zunehmenden Bergsteiger-Klamotten-Träger mit abnehmenden Sportlichkeitsgrad geschweige denn Berg-jemals-in-Echt-gesehen-Voraussetzung diskutiert. Heute möchte ich mich einem anderen kleidungstechnischen Phänomen widmen: zu enge Damen-Hosen.

Ort des Geschehens war diesmal eine kleine Theaterbühne einer Volkshochschule, in der Kursteilnehmer einer Schauspielschule kleine Stücke vorführten. Die Moderatorin selbigen Events trug eine dieser viel zu engen Hosen, hatte sie sehr weit hochgezogen und gewährte damit unerwünscht tiefe Einblicke in ihr – man möchte fast sagen – Innenleben. Die näheren Details waren bis in die hinteren Reihen unübersehbar. In den vorderen Reihen teilten sich die Zuschauer  gleichmäßig auf die Kategorien „entzückt hinstarrend“ und „angewidert würgend“ auf. (Eine Stellungnahme zur Tatsache, dass in ersterer Gruppe ausschließlich Männer waren, unterbleibt vorerst.)

Mir drängt sich die Frage auf, warum manche Frauen dermaßen enge Kleidung tragen bzw. ihre Hose so stark nach oben ziehen, dass Dinge ans Tageslicht treten, die man eigentlich mit dem Tragen der Hose verdecken wollte. Ist es diesen Frauen nicht bewusst, dass ihre Hosen sie derart einschneiden, dass sie beim Gynäkologen auch ohne Ablegen der Kleidung untersucht werden könnten? Zusätzlich zu einem nicht mehr dementierbaren fortgeschrittenen Grad an Exhibitionismus erfolgt nämlich frei nach dem Motto „Aktfotografen und Lustmolche dieser Welt vereinigt euch!“ eine umfassende Zwangsbeglückung sämtlicher Mitmenschen. 

Für mich ist derartige Kleidungswahl absolut nicht nachvollziehbar und völlig unverständlich. Weder möchte ich nämlich optisch die Möglichkeit haben, einzelne Dellen der Orangenhaut zu zählen, noch bei der Bim-Station eine Gebärmutteruntersuchung durchführen können. 

Ladies, das muss wirklich nicht sein!

© Eiki