Donnerstag, 28. April 2011

Master of Alcohol (MA)


Heute würde ich mich gerne dem nicht inaktuellen Thema des Alkoholismus unter Masterstudenten widmen, drängt sich mir dieses brisante Sujet doch schon seit Längerem durch das Beobachten einiger mit Alkohol verbundener Ereignisse wahrlich auf. 

Man möchte zunächst meinen, Masterstudenten seien ja schon etwas älter, reifer und haben zu einem großen Teil schon mehrjährige Berufserfahrung. Dies ist zweifellos richtig, ihre eigenen Grenzen beim Alkohol müssen deswegen aber nicht zwingend immer eingehalten werden. So auch bei Ronaldinho (Name von der Redaktion geändert).

Ronaldinho nämlich, der mit dem gleichnamigen Fußballer außer der Haarfarbe nicht viel gemeinsam hat, beschloss zusammen mit seinen Kollegen, die soeben erledigte Prüfung auf gediegene Art und Weise zu feiern. Und so ging man geschlossen in die Mensa um selbige dann innerhalb einer Stunde völlig leer zu saufen. Doch nicht genug, das Ende des Trinkens konnte keinesfalls von solchen Faktoren determiniert werden - sprich:  Lokalwechsel. Nach weiterem stundenlangem Konsum von Bier, Wein und diversen Schnäpsen - bei letzteren verzog es fast allen Trinkenden immer so das Gesicht, dass man schon mit dem Speibsackerl herbeieilen wollte – erkannte man schließlich die fortgeschrittene Uhrzeit. Angesichts der Tatsache, dass am nächsten Tag eigentlich ein regulärer Arbeitstag für die meisten war, begann man sich also auf den Heimweg zu begeben.

Freilich geschah selbige Prozedur nicht unfallfrei und neben mehreren Stürzen in der Gesamtgruppe, zeichneten sich vor allem Ronaldinhos Freunde David und Rupert, die sonst für das völlig wahllose Anbaggern von allen halbwegs weiblich wirkenden Personen zuständig sind, durch das Abräumen sämtlicher Gläser im Rahmen des Tasche auf die Schulter Hievens aus. 

Am Weg zum Taxi erkannte Ronaldinho, dass sich sein Wohnungsschlüssel noch im in der Parkgarage der Schule geparkten Auto befindet und man beschloss einem der letzten funktionierenden Gedankengänge folgend selbigen noch vor der Heimreise zu holen. Auf den Stufen in die Parkgarage hinunter konnte ein gepflegter Sturz auf den Hintern leider auch von der mitgehenden Kollegin nicht mehr verhindert werden und Ronaldinho hinkte unter Schmerzen zum Fahrzeug. 

Die Autotür wurde aufgesperrt und Ronaldinho öffnete die Fahrertür, da sich in ihrem Seitenfach der Wohnungsschlüssel befand. Das Runterbücken brachte jedoch den eingeschränkten Gleichgewichtssinn schließlich völlig durcheinander und Ronaldinho stürzte mit dem Kopf voraus ins Fahrzeug, wo er schließlich unter dem Lenkrad stecken blieb. In der Fahrertür kniend war er nun mit dem Gesicht zwischen Bremse und Gaspedal eingeklemmt und äußerte sein Unwohlsein über seltsame Grunzlaute. Wie durch ein Wunder konnte er sich aber schließlich befreien und verkündete am nächsten Tag stolz, jetzt längere Zeit wieder nichts zu trinken. 

Blöderweise war nach wenigen Tagen schon wieder eine Prüfung, die es zu feiern galt. Doch das ist eine andere unfassliche Geschichte. 

© Eiki