Dienstag, 26. März 2013

Na alles Gute...

Ein neues Kapitel im Buch „Wie unselbständig kann ich sein?“ wird aufgeschlagen.
Nach „ich zerkleinere meine Schwammerl nimma selber“-aufgeschnittenen Champignons im Supermarkt (waschen muss man sie trotzdem noch selbst – oh Graus!) kommt der nächste Schritt.
Es gibt nämlich mittlerweile Glückwunschkarten, denen ein Zettel mit Glückwunsch-Vorschlägen beiliegt, sodass man sich nicht mal mehr „Alles Gute!“ selbst überlegen muss.
Hier die originellen Vorschläge dieser Karte  für all jene, die nicht wissen, was man sich zum Geburtstag so alles schreiben kann:
„Alles Gute im neuen Lebensjahr!“
„Wir wünschen Dir von Herzen alles Gute zum Geburtstag!“
„Nur das Beste zum Feste!“
Und der kreative Reißer: „Alles Gute zum Geburtstag!“

… seriously?
Ich mein, wenn Menschen nicht mal mehr fähig sind, eine Geburtstagskarte ohne Hilfestellung zu verfassen, dann sind wir aber nicht mehr weit von der totalen Verdummung entfernt.
Die aufkeimende Frage: Was kommt als nächstes?
Ich warte ja nur noch auf den „Wie esse ich es richtig?“- Guide für Mandarinen oder die Gebrauchsanleitung fürs Klopapier.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Menschen, die ohne Glückwunsch-Vorschläge hilflos wären, auch alleine fähig sind, bei „Alles Gute liebe/r ….“ den Namen des Geburtstagskindes einzutragen.
Sicher bin ich mir aber nicht.
© Eiki

Montag, 18. März 2013

Insepptschn


Zwei ältere Herren sprechen bei der Bushaltestelle über die Wochenendbeschäftigungen.

Herr 1: „Und, wie wor dei Wochenend?“
Herr 2: „Jo, oiso i hob ma mit mein Enkerl des Insepptschn ogschaut.“
Herr 1: „Wos host da ogschaut?“
Herr 2: „Des INSEPPTSCHEN.“
Herr 1: „Und wos is des?“
Herr 2: „Des is a Füm.“
Herr 1: „Aha. Des hob i no nie ghert.“
Herr 2: „I hob’s a ned kennt vurher. Mei Enkerl woit des unbedingt oschaun.”

Kurzes Schweigen. Beide schütteln den Kopf.

Herr 1: „..Und, wie wor’s?“
Herr 2: „Najo. Auskennt hob i mi ned.“
Herr 1: „Und worum geht’s?“
Herr 2: „Najo, i hob mi jo ned auskennt.“
Herr 1: „Aso.“
Herr 2: „Da Dekabro spüt mit.“
Herr 1: „Wer?“
Herr 2: „Da DEKABRO. Oda wia der haaßt.“
Herr 1: „Kenn i a ned.“
Herr 2: „Na waaßt eh, der vo da Titanic is des.“
Herr 1: „Ah DER!“

Kurzes Schweigen. Beide schütteln den Kopf.

Herr 1: „Den kenn i a ned.“
Herr 2: „I mog erm jo ned.“
Herr 1: „I a ned.“
Herr 2: „I homma docht, du kennst erm ned.“
Herr 1: „Eh ned.“

Aha.

© Eiki

Dienstag, 12. März 2013

Neulich in der Bank



Folgendes herrliches Szenario durfte ich vor Kurzem in einer Bankfiliale miterleben.

Eiki betritt die Bank um Geld abzuheben und geht zum Bankomaten. Neben dem Bankomaten steht eine Dame mittleren Alters beim Kontoauszugsdrucker und hantiert wild herum.

Dame (schreit in die Filiale rein): „Herst, der hot mei Kortn!“
Kundenbetreuer (eilt herbei): „Wie bitte?“
Dame (hektisch): „Er hot mei Kortn!“
Kundenbetreuer: „Wer ist „er“?“
Dame (deutet am Kontoauszugsdrucker): „Der do.“
Kundenbetreuer: „Aha. Ihre Karte wurde also eingezogen. Na da schauen wir doch gleich nach.“

Kundenbetreuer öffnet Kontoauszugsdrucker, greift in Kartenfach, wo Karte hineinfällt, falls sie eingezogen wird. Keine Karte.

Kundenbetreuer: „Tut mir leid, aber Ihre Karte ist nicht im Drucker.“
Dame (panisch): „Oja! I hobs rascheln ghört!“
Kundenbetreuer: „Rascheln?“
Dame: „Jo! Des hot do drin graschelt!“
Kundenbetreuer: „Nun ja, die Karte fällt ja nicht direkt in den Drucker, sondern in dieses Fach, falls sie eingezogen ist. Haben Sie die Karte vielleicht unbewusst eingesteckt?“
Dame (echauffiert): „Glauben’S i bin deppat?“

Kundenbetreuer räuspert sich.

Dame: „I bin nämlich ned deppat.“
Kundenbetreuer (hilfsbereit): „Na dann schaun wir mal gemeinsam in die Geldbörse. Vielleicht haben Sie die Karte doch eingesteckt.“
Dame (kramt verärgert ihr Portemonnaie hervor): „Sie glaubn ja wirklich, i bin deppat…“

Geldbörse wird geöffnet. Karte ist drin.

Dame: „Aha!“
Kundenbetreuer (merklich amüsiert): „Na, schau!“
Dame (wütend): „Graschelt hot’s trotzdem Sie Ignoranter, Sie!“

© Eiki

Montag, 4. März 2013

Bier macht glücklich



Vergangene Woche bei Merkur: -25% auf das Biersortiment. Grund genug für einen kurzen Besuch.

Angekommen beim Bierregal sucht mein Freund das Wunsch-Bier und hebt zwei Paletten in die Höhe.

Plötzlich eilt ein ebenfalls einkaufender Mann herbei und blickt uns bewundernd an.

Mann: „Danke, dass Sie des kauft ham.“

Eiki schaut verwirrt.

Mann (ganz aufgeregt): „Danke. Von Herzen Danke!“
Eiki: „Öhm. Bitte gerne.“
Mann (möchte die neue Freundschaft vertiefen): „Des is im Angebot!“
Eiki: „Ja genau.“
Mann: „Des muas ma kaufen! Des is Pflicht!“
Eiki: „Ja, na dann….“

Freund (nicht weiter verwundert über seltsame Begegnungen in Gegenwart von Eiki) will weitergehen. Mann eilt noch einmal hinterher.

Mann: „Danke. Wirklich! Des is so wichtig!“
Eiki: „Gut, dann…“
Mann: „Alles Gute! Und danke noch einmal!“

Einerseits ja schön, dass man mit dem eigenen Einkauf anderen eine Freude bereiten kann. 
Andererseits: Was geht da bitte ab?

© Eiki