Montag, 28. Juli 2014

Ausgeliefert.



Eiki möchte mit dem Auto in die Garage fahren, leider wird die Einfahrt allerdings von zwei großen Lieferwägen versperrt und die halbe Straße ist voller Getränke-Palletten. Die Wartezeit wird ihr aber durch die Unterhaltung eines Fahrers mit einem Anrainer versüßt.

Anrainer: „No serwas, Se hom owa vü zum Zaaahn.“
Fahrer: „Najo, des is bringt da Beruf so mit sich. Owa es geht scho…“ (deutet auf seine Oberarme) „…i bring jo Gott sei Donk a bissal a Masse mit!“
Anrainer: „Se san a Bär, mecht i sogen!“
Fahrer (verlegen): „Owa geh… A bissal trainieren tua i hoid.“

Anrainer (blickt sich um): „Derf i Se wos frogen….“
Fahrer: „Immer gerne! Der Kollege hackelt eh grod, do hob i an Moment!“
Anrainer (spricht Eikis Gedanken aus): „I vasteh jo ned wirklich, warum ma se do genau vor de Eifohrt stölln muass…“
Fahrer: „Jo, najo… jo… Is hoid am afochsten, sog i jetzt amoi.“
Anrainer: „Owa do kummt ja niemand in die Garage eine…“ (deutet auf Eiki und ein weiteres Fahrzeug hinter ihr) „…de worten durt jo scho!“

Fahrer verstummt.

Anrainer: „Hom sa Se des üwalegt?“
Fahrer: „Jo, es is jo nur kuaz…“
Anrainer (geht haaß): „Nur kuaz? Oiso so wie mia des scheint, brauchen Se mindestens no a hoibe Stund um des ollas auszuloden…“
Fahrer (geht zu einem Stapel hin und beginnt ihn wegzuziehen): „Najo, zehn Minuten maximal! I tummel mi eh scho!“
Anrainer: „Owa eigentlich erst, seit i do amoi den Mund aufmoch und wos sog, oda?“

Der Kollege des Fahrers kommt wieder.

Kollege: „Herst, vü host du owa jetz ned weida brocht… Wos is mit dir?“
Fahrer: „I hob a kurze Unterhaltung ghobt. Dschuidige!“
Kollege: „Und siagst du ned, doss do scho de Autos wortn?“
Fahrer (schuldbewusst): „Jo, i siags eh…“

Anrainer (schaltet sich ein): „Oiso wonn i kuaz zusammenfossen derf: Bled seids olle zwa, weil wer se vor a Garageneifohrt von an Riesen-Wohnbau stöllt und glaubt, doss do a Viertelstund kana fohrt, der hod – mit Verlaub – scho an hucken.“

© Eiki

Sonntag, 20. Juli 2014

Indisch zum Mitnehmen



Eiki bestellt im kanadischen Calgary ein Taxi auf den Namen „Barbara“, da Erfahrungswerte ein mangelndes Verständnis des Kürzels „Babsi“ aufzeigen. Schon kurze Zeit später trifft das Taxi ein und Eiki steigt nichtsahnend ein. 

Anmerkung: In Ermangelung adäquater Indisch-Kenntnisse werden einige Teile dieser Konversation nicht angemessen wiedergegeben. 

Eiki: „Hi!!“
Taxler: „HELLO MY GIRL! ARRR YOU BARRRRBARRRA????“
Eiki: “Yes.”

Nach kurzer Routenbeschreibung, ging’s schon weiter.

Taxler: „SHEEERRRR CANNOM?“
Eiki: „Sorry?“
Taxler: „WHEEERE YA FROM?“
Eiki: „Austria.“
Taxler (beginnt zu singen): „AUUUUSTRIIIIIAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!“ (leicht geistesgestörtes Lachen) „Sanooori ganoshallanambako.“
Eiki: „Sorry?“

Taxler schweigt. Eiki schweigt halt auch.

Taxler: „Gjuhniii kamagoook saaaangaloo?“
Eiki: „Sorry?“
Taxler: „Agnuuu ghi sakbhaaano.“ (kurze Pause) „Hooolaaanghahi?“
Eiki: „Sorry?“
Taxler: „How loooong ya heeeerre?“
Eiki: „Two weeks!“
Taxler (singt): „ONLY TWOOO WEEEEKS! Two weeeeks. Twooo weeeks.“ (geistesgestörtes Lachen)

Eiki überlegt den internationalen Notruf schon mal am Handy vorzuwählen.

Taxler: „Thooo neik Curry?“
Eiki: „Sorry?“
Taxler: „You like Curry?“
Eiki: „Yes, I love it.“
Taxler (schreit): „SHEEE LOOOVES IT!“ (singt weiter) „LOVE CURRY. CURRY LOVE.“

Nach einigen weiteren Minuten Indisch für Fortgeschrittene stellt Eiki fest, dass der Taxler ein Headset hat und schon die ganze Zeit telefoniert.

Eiki (endlich am Ziel angekommen für eine kleine Lüge zu haben): „Thank you very much!“
Taxler: „Have great day!“ (geitesgestörtes Lachen) “Shongaloooo ghjiii maa gadosh!”

Ebenfalls.

© Eiki

Montag, 7. Juli 2014

Turbulent



Der Moment, wenn man im Flugzeug zwischen zwei Unbekannten sitzt, die beide den Flug auf ihre eigene Art und Weise zum Hochgenuss machen.

Eiki hat bereits einen 10h Flug hinter sich und muss nun noch einen 3h Flug zur finalen Destination auf sich nehmen. Ihre Sitznachbarn: eine ca. 28-Jährige Gewitter-Philosophin und ein ca. 45-Jähriger Frauenversteher. Hier die Übersetzung des Gesprächs.

Frau (zieht ihre Schuhe aus): „Ja, heute sind einige Stürme hier angesagt. Genau wenn wir starten. Wird sicher nett.“
Eiki (versucht über den eintretenden Käse-Geruch hinwegzuriechen): „Oh, sehr nett.“
Frau (legt einen Käsefuß über das Knie um das Aroma besser zu verteilen): „Ja, ich war vorher auf der Ostküste bei einer Hochzeit… Da war dann auch Gewitter, wie wir weggeflogen sind.“
Eiki (gibt sich Mühe die Käse-Atmosphäre mit Scherzen zu überwinden): „Aha, also hast du das gleich mitgebracht?? Vielen Dank!“
Frau: „Haha! Aber weißt du was, wenn wir dann landen, soll dort auch gerade Gewitter sein! Also sicher viele Turbulenzen.“
Eiki: „Großartig!“

Mann neben Eiki (zu seinem Bekannten, der eine Reihe weiter sitzt): „Die eine Stewardess hat aber auch schon bessere Zeiten gesehen! Schaut aus wie aus den 70er Jahren!“
Freund lacht.
Mann: „Überhaupt ziemlich viele seltsame Weiber hier an Bord find ich. Aber auch ein paar Scharfe…“ (lehnt sich zu einer Dame, die schräg hinter ihm sitzt) „Na, hallo! Wie geht’s?“
Dame hinter ihm (lächelt): „Gut, danke! Und dir?“
Mann: „Na jetzt geht’s mir großartig!“
Mann (zwinkert seinem Freund zu): „Siehst. Hab alle im Griff.“

Käsefuß-Frau neben Eiki: „WOW voll große Regentropfen. Spürst du schon den Wind?“
Eiki (würde sich frischen Wind durchaus wünschen): „Na ein Bisserl wackelt das Flugzeug schon!“
Käsefuß-Frau: „Und das obwohl wir noch parken! Wird sicher ein wackeliger Start!“
Eiki: „Großartig.“
Käsefuß-Frau: „Also einmal, vor ein paar Jahren, da war ich in soo argen Turbulenzen, das muss ich dir erzählen…..“

Ich weiß ehrlich nicht, wie ich das überstanden hab.

© Eiki

Freitag, 4. Juli 2014

Wuff.

Aus gegebenem Anlass: mein Hund wurde gerade von einem Menschen angebellt. Richtig gelesen.

Eiki geht mit ihrem Hund – nennen wir sie der Einfachheit halber „Lady L“ – gerade spazieren, als ihnen in der Entfernung ein alter Mann entgegen kommt.

Lady L schnüffelt gerade glücklich an fremdem Urin. Mann nähert sich.

Mann (beugt sich zu Lady L hinab): „WWWWWUUUUFFFFF!“
Lady L fährt zusammen.
Eiki schaut verwirrt.
Mann (schaut Eiki an): „WUUUUUFF WUUUUFF!“
Eiki (zu Lady L): „Komm, wir gehen nach Hause…“

Lady L geht mit geducktem Kopf zu Eiki und versteckt sich hinter ihr.

Mann (beugt sich wieder hin): „WUUUFFF!“
Eiki schüttelt den Kopf.
Mann (schreit): „EIN LABRADOOOOR!“
Eiki (zu Lady L): „Keine Angst, meine Süße….“ (streichelt Lady L zur Beruhigung) „…der tut dir nix…. Hoff ich…“

Mann (nähert sich mit ausgestreckter Hand): „WUFF WUFF WUFF!!!!“
Eiki (geht weg) „Unfasslich.“
Mann (schreit ihr nach): „EIN LABRADOOOOOOR!“

30min später. Lady L. sitzt in Schockstarre am Teppich. Blöd, dass sie keinen Blog hat, um derartige Ereignisse zu verarbeiten.

© Eiki