Dienstag, 21. November 2017

HOW TO - Ausgabe 4: Autofahren




Jede autofahrende Person war – hoffentlich – einmal in einer Fahrschule. Dass dort vermitteltes Wissen für die Praxis nicht reicht, ist klar. Deshalb hier 10 Regeln zur Optimierung Ihres Fahrstils.

10 Regeln zum besseren Autofahren

Regel 1: Ganz allgemein gilt: Sie sind im Recht. Lassen Sie das andere spüren. Zeigen Sie kein Verständnis für andere. Sie sind ja nicht hier zum Freunde-finden! 

Regel 2: Gehen Sie davon aus, dass jeder Mensch in derselben Geschwindigkeit wie Sie fahren möchte. Sollte jemand zu langsam sein, nutzen Sie die Lichthupe und fahren Sie möglichst knapp auf, um entsprechend Druck aufzubauen. 

Regel 3: Erweitern Sie Ihr Repertoire an Schimpfwörtern und vulgären Gesten, setzen Sie sie mehrmals täglich ein und sorgen Sie so für ein wertschätzendes Miteinander auf Österreichs Straßen. 

Regel 4: Versuchen Sie im Stau durch ständiges Spurwechseln eine Position zwei Autos weiter vorne zu erreichen. Bedenken Sie bitte, wie viele Sekunden Sie dadurch sparen! 

Regel 5: Bitte lassen Sie niemanden einordnen! Diese unnötigen Querulanten, die in eine Straße einbiegen wollen, sind ja kaum auszuhalten und verschwenden ebenfalls wertvolle Sekunden Ihres Lebens. 

Regel 6: Wenn Sie mitbekommen, dass sich ein Fußgänger oder eine Fußgängerin dem Zebrastreifen nähert, steigen Sie bitte sofort aufs Gas und rasen Sie geistesgestört weiter. So kann allenfalls ein sicheres Überqueren und damit wieder wertvolle Sekunden Zeitverlust verhindert werden. 

Regel 7: Parken Sie, wo SIE wollen. Öffentliche Verkehrsmittel und andere Verkehrsteilnehmer haben sich nach Ihnen zu richten. Nützen Sie insbesondere als Taxifahrer/in auch die Möglichkeit, des Haltens in zweiter Spur auf Hauptverkehrsstraßen. 

Regel 8: Apropos Parken: wenn vor Ihnen jemand einparkt, zeigen Sie sich erbost. Fahren Sie nahe auf, tun Sie Ihren Unmut mit Fernlicht und Hupen kund. Sparen Sie auch hier wesentliche Sekunden. (Mittlerweile müsste es ja schon fast eine Minute sein!) 

Regel 9: Nutzen Sie die Zeit im Auto, um anderen Dingen nachzugehen. Lesen Sie Whatsapp-Nachrichten, telefonieren Sie, verfolgen Sie Filme oder surfen Sie auf sozialen Medien. Denn so eine Autofahrerei kann wirklich langatmig sein. 

Regel 10: Und sobald es zu regnen beginnt, schalten Sie bitte innerlich auf „Autodrom-Modus“ und zeigen Sie sich gänzlich unfähig, normal wie vor dem Regen weiterzufahren. Diese Regel gilt für sämtlichen Niederschlag. Bei Schneefall präsentieren Sie sich überhaupt von Ihrer besten Seite und versetzen Sie sich in einen 3-jährigen Menschen hinein. Wie würde der reagieren?

Gute Reise!

© Eiki

Donnerstag, 16. November 2017

Öffi-Unterhaltungen 17



Die U6 versorgt Eiki am laufenden Band mit skurrilen Situationen. Heute Morgen: 3 Kinder (2x ca. 9 Jahre, 1x ca. 11 Jahre), bewaffnet mit Riesenschultaschen, sprechen um 7h35 über ihre Spitalserfahrungen. 

Kind 1 (wiegt so viel wie Kind 2+3 gemeinsam): „Ich find SMZ Ost is am besten. Weil da gibt’s unten einen Bäcker!“
Kind 2: „Sowas is schon auch leiwand, weil man kriegt immer ur wenig zum Essen find ich.“
Kind 3: „Also ich war Michelbauer…“ (sic!) „und dort gibt’s auch Supermarkt unten! Das is das größte Krankenhaus!“
Kind 2: „Ich hab einmal nur Tee bekommen! Das war bei meiner Mandel-OP.“
Kind 3: „Waaas? Bruder! Nur Tee? Nix zum Essen?“
Kind 1: „Das wär mein Albtraum!“


Kurze Entrüstungspause. 

Kind 1: „Bei mir war Lungen-OP, da hat die eine Ärztin immer zu mir nachher gsagt: ‚Wir mussten deine Lunge komplett entfernen!‘“
Kind 3: „Waaaaaaas?“
Kind 1: „Das war ja nur Spaß, Bruder! Sie hat immer Witze gemacht mit mir. Auch wie ich in Narkose gekommen bin!“
Kind 2: „Narkose is das Ärgste, Oida! Es is wie Koma!“
Kind 3 (erneut wortgewandt): „Waaaaaaas?“
Kind 1: „Na schau, du kriegst was zum Einatmen und dann schlafst du ein. Aber du kriegst schon Sachen noch bissl mit.“
Kind 3: „Ich war auch mal Mandel!“
Kind 2: „Und?“
Kind 3: „Ich hab keine Narkose bekommen, Oida! Aba dafür eigene Zimmer. Wenn ich mal alt bin, herst, will ich nur eigene Zimmer. Ich will nicht mit andan in Zimmer sein.“
Kind 1: „Da brauchst du aba Geld!“
Kind 3: „Is mir egal. Ich hab jetzt auch scho Geld. Hab vorher 10€ am Boden gfunden!“

© Eiki

Mittwoch, 8. November 2017

Öffi-Unterhaltungen 16



Unfasslich, aber wahr: es gibt erneut ein Highlight aus der U6.

Diesmal: HUNDEKAMPF LIVE!

Serkan steigt mit Freundin, Terrier und 17 Einkaufssackeln, dafür ohne Beißkorb (für den Hund) in die gut gefüllte U6 ein. Innen steht bereits eine alte Dame mit Pudelmix, auch hier in Ermangelung eines Beißkorbes.

Pudelmix bellt wie verrückt, weil Revier (=U6, Oida!) durch Terrier gefährdet.
Alte Dame: „Geh hörst auf, Susi?!"

Susi hört nicht auf.

Terrier beginnt folglich ebenfalls mit dem Bellen.

Freundin: „Serkan, pass auf ihn auf!“
Serkan: „Was soll ich aufpassen, herst? Andere Hund hat angefangen!“

Susi und Terrier liefern sich ein ansprechendes Duell und beginnen bereits die Zähne zu fletschen. Mehrere Fahrgäste strömen weg vom Ort des Geschehens.


Alte Dame: „Bringen Sie Ihren Hund unter Kontrolle!“
Serkan: „Bringen Sie IHREN Hund unter Kontrolle!“

Susi und Terrier sind kampfbereit. 
Susi eskaliert völlig und stürmt auf Terrier los. 
Freundin quietscht. 
Serkan reißt den Terrier in die Höh und hält ihn in die Luft. 

Alte Frau (erkennt den Ernst der Lage): „Susi! Jetz is aba genug!“
Serkan: „Nehmen Sie Ihren Hund da weg!“
Alte Frau: „Susi, komm wir gehen!“

Susi bellt weiterhin und versucht Terrier im Springen zu erreichen. Der Bremsvorgang bei der U6 Station Längenfeldgasse führt zu einer kleinen Detonation ihrerseits an der Haltestange. 

Alte Frau: „Ojeeee, Susi du Arme!!! Komm her mein Mausi!“
Serkan: „Kriegen Sie mal Ihren Hund in Griff, is nicht normal, he!“

Serkan und Freundin steigen mit Terrier aus. 

Alte Frau: „Scheiß Terrier.“

Top Selbstreflexion.

Aber abgesehen davon… Wenn jetzt noch einmal wer fragt, warum man in der U-Bahn einen Beißkorb für den Hund braucht (auch wenn er eeeh ganz brav ist): genau darum.

© Eiki 

PS: Eiki hat ebenfalls einen Hund. Von Hundekämpfen in der U6 wird sie dennoch in nächster Zeit weiterhin absehen.

Montag, 6. November 2017

Jessy.



Eiki steht an einer Kreuzung, wartet auf eine grüne Fußgängerampel und erfreut sich des Bullterriers Jessy inkl. Besitzer, die hinter ihr ein intensives Gespräch führen.

„Stop. Jessy! Stop! Sitzen! Nein, Jessy, nein, Jessy, SITZ!“

Jessy sitzt nicht.

„Jessy, sitzen. Komm Jessy jetzt sitz. Jessy sitzen. SIIIITZ!“

Jessy sitzt nicht.

„JESSY! SITZ! Jetzt is aber genug!“

Es ist noch nicht genug.

„Jessy, benimm dich bitte!“

Jessy riecht an Kacke.

„Jessy, so geht’s nicht. DU SOLLST SITZEN! SITZ! SOFORT!“

Jessy markiert ein Verkehrsschild.

„JESSY! JETZT REICHT’S MIR!“

Jessy beobachtet einen Raben.

„JESSY! SITZ! SOFORT!“

Älterer Mann greift helfend ein: „Vielleicht soitens sa si a onders Hundsviech zualegen…“
Besitzer: „Warum?“
Älterer Mann: „Will des do scheißt erna wos!“

© Eiki