Dienstag, 25. März 2014

Wagerl-Drama



Letzten Samstag war Eiki beim Hofer einkaufen. Alles begann sehr harmlos: Eiki parkt ein, geht zum Geschäft, schnappt sich ein Wagerl, kauft ein, bringt alles zum Auto und will das Wagerl zurückbringen. Hier war dann Schluss mit lustig.
Eiki möchte das Wagerl gerade am Parkplatz im Wagerl-Bereich zurückbringen. Eine junge Dame im Stewardessen-Look mit Hofer-Anstecker eilt zu ihr.

Junge Dame: „Wollen Sie das Wagerl zurückbringen?“
Eiki: „Ja.“
Junge Dame: „Dann schauen Sie einmal Ihr Wagerl an. Welche Farbe hat der Griff?“
Eiki (innerliches WTF-Gesicht): „Rot.“
Junge Dame: „Richtig. Und welche Farbe hat der Griff der Wagerl, die hier abgestellt sind?“
Eiki: „Blau.“
Junge Dame: „Richtig. Rot bedeutet, dass Sie Ihr Wagerl direkt vorm Shop aus dem Wagerl-Bereich genommen haben. Bitte retournieren Sie es auch dort.“
Eiki: „Sind das andere Wagerl hier, oder warum?“
Junge Dame (begründet fundiert): „Das ist so.“

Älterer Mann (ebenfalls Besitzer eines roten Wagerls belauscht die Diskussion gespannt): „Na und wo muass i jetz hi?“
Junge Dame: „Ihr Wagerl ist auch rot. Bitte bringen Sie es direkt zum Shop.“
Älterer Mann: „Und doda geht des ned?“
Junge Dame: „Na hier sind nur die blauen Wagerl.“
Älterer Mann: „Und wegen dem Scheißdreck muass i extra no amoi ume haatschen?“
Junge Dame: „Na, es is so, also…“
Älterer Mann: „Des interessiert mi ned! I wü mei Wagl do zruckbringan! I man, i bin jo do ned da Trottl vom Hofer!“

Junge Dame (startet einen letzten Rettungsversuch): „Wenn Sie Ihr Wagerl dort zurückbringen, wo Sie es geholt haben, dann sind immer überall genügend Wagerl.“
Älterer Mann (verliert endgültig die Fassung): „So, und jetzt erklärst ma ans! Warum muass i do deppat no amoi zruckhatschen? Nur weil do a Gscheidling an Schaas glossen hot? Statt doss es amoi in da Stund do zum Parkplotz geht’s und a poor Wagln umeschiabts, stöllns liaba den gonzen Tog do di hi, damitst ollen Leiten am Oasch gehst.“

© Eiki

Montag, 17. März 2014

Vom Winde verweht



Eiki geht am Sonntagnachmittag mit dem Hund raus. Überall liegen Teile von einer Plastik-Balkon-Plane, die der starke Wind abgerissen hat. Zwei ältere Damen (ca. 70), eine davon inklusive Pekinese, sind ebenfalls gerade unterwegs.

Herta: „Grete, heit muasst echt aufpassen, dos den Dagobert ka Ast trifft!“
Grete: „Jo! In der Nocht hot er si a scho so gfuachten…“
Herta: „Warum denn des?“
Grete: „Weil der Wind so gheult hot… Wir hom do im Wohnbau jo an Architekten ghobt, der muass an gröberen Boscha ghobt hom… Herta, is sogs da… soboid do a klaanes Lüftchen weht, heult do ollas…“
Herta: „Jo, vurher wie i angläutet hob, is ma a scho aufgfoin!“
Grete: „Najo und in der Nocht erst! Do glaubst donn echt, du bist in der Geisterbohn!“

Dagobert beginnt einen Teil der Plastikplane anzubellen.

Grete: „Geh Daggggiiii!“
Herta: „Des hod sicher a der Wind ogrissen…“
Grete: „Dagobert! Loss des!“

Plötzlich kommt ein sehr starker Windstoß und Dagobert reißt es zur Seite.

Herta (hält ihren Hut fest): „No serwas, der Dagobert hebt jo boid ab!“
Grete: „Dagobert, du muasst mehr essi, du bist zu leicht!“

Dagobert blinzelt eingeschüchtert in den Wind. Seine wallende Mähne weht sinnlich nach hinten.

Grete: „A fescher Hund is er scho!“

© Eiki

Dienstag, 11. März 2014

Starton



Also es is so. Eiki hat’s am Wochenende am Gehsteig aufgeprackt. Grund: Eiki checkt lieber sinnlos während des Gehens am Handy Emails, als auf den Weg zu achten. 

Dieses Ereignis fand in Nähe einer Parkbank statt, auf der ein älteres Ehepaar saß. Um ihr Knie zu verarzten blieb Eiki noch längere Zeit stehen und durfte mithören.

Er: „De ane hod’s jetzt owa gonz sche aufprackt!“
Sie: „Hoffentlich hod sa se nix dau….“
Er: „Des san de jungen Leid, mit ernare deppaten Handies, sog i da.“
Sie: „Mhm.“
Er: „De schaun nur deppat aufs Handy und donn wundern sa se, wonn ses aufprackt.“

Kurze Stille. Eiki muss sich eingestehen, dass er nicht ganz unrecht hat.    

Er: „Mir gengan jo de Handies generell auf’d Nerven.“
Sie: „Ah geeeeh.“
Er: „Nix „Ah geeeh“!! Mi regt des auf. Dauernd tuat do wer tippseln! Mi stert des afoch.“
Sie: „Geh, des hörst jo gor ned. Mit den neichen .. wie haaßen de? De wost donn glei am Bildschirm tippst?“
Er: „Ah de… wort… so wie Stadion… Sch… Staaamm… Schmaaa..“
Sie: „Starton! Oder?“
Er: „Jo, Starton! De Startons san a Bledsinn.“
Sie: „Daweil haaßt des jo „gscheid“ übersetzt, hod ma de Tina dazöhlt.“
Er: „Olle komplett daneben.“

© Eiki

Dienstag, 4. März 2014

Laufen hilft



Dass Laufevents ja immer wieder für Unfasslichkeiten sorgen, hat sich ja bereits gezeigt (hier geht's zu den Berichten: Frauenlauf-Story, Businessrun-Story). Am Sonntag hat sich das Ganze einmal mehr bestätigt.

Eiki ist da nämlich beim Event „Laufen hilft“ ihren allerersten Halbmarathon gelaufen. Nun ja, sagen wir einmal, sie ist 18km gelaufen und hat dann 3,1km lang gehofft, dass irgendwann alles gut wird. (Es wurde alles gut, aber immer der Reihe nach.)

Startbereich:  Eiki steht neben zwei Halbmarathon-Läufern, die sogar so Dinge wie einen Laufrucksack mit 5 verschiedenen Powergels besitzen. Läufer 1: „Und, wos wird’s bei dir heit für a Zielzeit?“ Läufer 2: „Najo, heit renn i gmiadlich! 1 Stund, 30 Minuten.“ Läufer 1: „Du Owezahrer!“ 

KM 2: Weibliche Mitläuferin rempelt Eiki, die ihr viel zu langsam läuft, auf die Seite. Bei einem Charity-Event sicherlich die beste Lösung für alle.

KM 7: Mann läuft an Eiki vorbei: „Du bist afoch guad! Du schoffst des! Schau di on, du bist a Viech!“ Auf den überglücklichen Blick von Eiki reagiert er mit: „Aso, jo, du schoffst des eh ah!“   

KM 9: Vater läuft mit Tochter schräg hinter Eiki. Tochter: „Papa, wie lang is noch?“ Vater: „Nimma lang!“ Tochter: „Ich kann nimma.“ Vater: „Des is wurscht.“

KM 14: Weiblicher Streckenposten (offensichtlich Absolventin eines Motivationsseminars) kommentiert im Prater die restlichen Läufer: „Najo, jetzt siagt mas scho…  Jetzt trennt se de Spreu vom Weizen!“ 

KM 18: Frau spannt Hundeleine quer über die Prater Hauptallee. Eiki springt eher weniger dynamisch drüber. Hund bellt stolz, Frau kommentiert: „Jösssas!“.

KM 20: Eiki wünscht sich nichts sehnlicher, als ins Ziel getragen zu werden. Streckenposten erkennt ihr dies offensichtlich an: „Hopp hopp hopp! Renn gscheid! Oda muass i mitrennan?“

Zieleinlauf: Moderator: „Ah, da hamma jetzt wieder eine junge Dame, die ins Ziel läuft!“ (Ihm entging nichts.)

Ziel: Eiki ist überglücklich, dass sie es geschafft hat. Moderator: „Aha, interessant! Sie freut sich!“ (Offensichtlich ein ungewöhnliches Verhalten)

Veranstaltungsgelände: Eiki fliegt über zwei Hundeleinen.

@Home: Zum ersten Mal sitzend geduscht. Sportlersalbe aufgetragen und olfaktorisch Pensionistenheimatmosphäre erzeugt.

The day after: Gefühlte 20 Magnesiumtabletten getrunken. Stiegenaufgang zur Firma leider nicht ohne mehrminütige Pause bewältigt. Schmerzen bei allen Bewegungen. Aufkeimender Wunsch nach einem Rollator. 

Laufen hilft.

© Eiki