Mittwoch, 27. Januar 2016

Raunz-Kanal

Willkommen zum Raunz-Kanal, wo von Eiki aufgeschnappte Zitate unzensiert wiedergegeben werden.

Heute:

Die Winter Edition

Wie gehen Wienerinnen und Wiener mit diversen winterlichen Umständen um?


Wenn es im Winter kalt ist:
„Geh! So koid is! Do muasst eihaazen wia a Bleder.“
„Es is so koid, doss ma gor ned waaß, wos ma ollas oziagn soi!“
„Minusgrade braucht ka Sau!“
„Wonn’s so frisch is, valiert ma de Lust am Leben.“

Wenn es im Winter nicht kalt ist:
„Wos is’n des bitte für a Winter?“
„10 Grad im Winter – und i homma extra an neichn Wintermontel kauft. Des wor komplett unnedig...“
„De Deppaten mit der hinigen Klimaerwärmung san schuid, doss so worm is!“

Wenn in Geschäften oder den Öffis eingeheizt wird:
„Geh bitte! De heizen do ei, doss gonz aus is...“
„Do wern de Steuergelder wieda vahaazt.“
„Jeda Mensch hod a Jacken on. Warum muass ma do eihazen wia a Bleder?“

Wenn in Geschäften oder den Öffis nicht eingeheizt wird:
 „De sporen owa a am foischen Plotz.“
„Bei der Költn tatat ma si scho gfrein, wonns wenigstens in da Bim a bissl wärmer warad.“
„Herst, do is frisch herin! Hob i des notwendig?“

Wenn im Winter kein Schnee liegt:
„Des is jo ka echter Winter, bitte...“
„Schifohren konnst in Österreich a boid schmeißen, wonns weida kan Schnee hod.“
„Jetzt dan’s deppat streun, und donn schneit’s erst ned... Warum schneit’s ned?“
„Wir hom wenigstens ois Kinder no Schneemonn baut. Jetzt konnst des eh scho vagessen, schneit jo nimma.“
„Ohne Schnee is ka echter Winter. Und an unechten Winter braucht kaner. Hob i scho gfressen...“

Wenn im Winter Schnee liegt:
„Schnee in Wien braucht ma owa wirkli ned.“
„Jetzt fohren’s wieda olle wie de größten Trottln auf da Stroßen bei dem Schnee. Bin scho wieda froh, wonn er weg is.“
„Jetzt muass ma wieda de Wege räumen... den Schnee homma wieda braucht!“
„Jo, jetz is a no schee, der Schnee. Owa murgn is donn scho a widerlicher brauner Gatsch.“
„De (Anm. die Straßenkehrer) tan nix räumen... De Schneeberge türmen si und de fressen nur deppat Leberkaassemmel.“


© Eiki

Mittwoch, 20. Januar 2016

Spieglein Spieglein



Manchmal glaubt Eiki das Maximum an Unfasslichkeit wäre bereits erreicht. Und dann, ja, dann gibt’s diese Momente in der U-Bahn, wo eine Dame mit ihrem Spiegelbild ein Gespräch führt…

Eiki sitzt in der U3, vis-à-vis eine ca. 35-jährige Dame, die einen 20cm großen Spiegel in der Hand hält und hinein starrt.

Dame: „Fesch bist!“
Eiki runzelt die Stirn und schaut die Dame an.
Dame (zückt Lippenstift und beginnt ihre Lippen anzumalen): „Ssssoooo…. Ssssooooo….sssoooo! Ui! Jetzt bist rausgfahren!“
Dame (kramt schnell nach einem Taschentuch): „Sssoooo….sssoooo! Alles wieder gut! Aber ehrlich, so a fesche Katz wie dich kann nichts verunstalten!“
Dame (lacht verlegen über ihr Kompliment): „Aber geh!“

Dame starrt minutenlang regungslos in den Spiegel.
Eiki bekommt ehrlich gesagt Angst.
Dame: „BEAUTY! Das ist wohl das richtige Wort!“ (nickt heftig) „Faltencreme? NEIN! Sicher nicht! Sowas braucht eine Beauty nicht!“
Dame (kontrolliert ihre Wimperntusche): „Aber haallloooooo! Wer hat denn da super tolle Wimpern und braucht keine falschen Wimpern?“ (kurzes Kichern) „Jjjjaaaa! Das bist du!“ (deutet mit dem Finger auf ihr Spiegelbild) „Du!“

Dame bekommt rote Wangerl vor lauter Entzückung.
Dame: „Verlegenheit ist fehl am Platz! Aber so ein natürliches Rouge… Wer hat denn da so tolle Wangen?“ (deutet wieder auf den Spiegel) „JJJAAA! Das bist du-uu!“

Dame: „Eine aller aller allerletzte Frage hab ich noch!“ (starrt wieder länger in den Spiegel)
Dame: „Aber du musst ehrlich sein!“
Dame: „Wer ist jetzt am schönsten?“ (Dame überlegt kurz und springt dann hocherfreut auf: „Jaaa! DAS BIST DUUU-UUU!“

Was. Geht. Da. Bitte. Ab.

© Eiki

Mittwoch, 6. Januar 2016

Aufprackn

Wenn in Wien einmal Schnee liegt, herrscht in vielerlei Hinsicht Ausnahmezustand. Autofahrer fallen intellektuell zurück ins Vorschulalter, die Durchschnittsbevölkerung tut ihren Unmut über die Kälte kund und, ja, Stöckelschuhträgerinnen prackt es gelegentlich auf.

Kleines Mädchen geht mit ihrem Großvater am verschneiten Gehsteig.

Mädchen: „Opaaa. Warum macht man Fußabdrücke?“
Opa (bemüht physikalisch korrekt): „Weilll man schwer is und dann einsinkt.“
Mädchen: „Aba ich bin gar nicht schwer.“
Opa: „Na schwerer ois Schnee bist scho.“
Mädchen sinniert über diese Information.

Mädchen: „Opaaa. Ich hab jetzt überlegt. Ich glaub das is falsch.“
Opa: „Wos is foisch?“
Mädchen: „Na was du redest. Weil warum is die Oma hingflogen gestern?“
Opa: „Na geh die Oma… Für die gült des ned. De zahts jo pausenlos auf.“
Mädchen: „Aba warum?“
Opa: „Weils potschert is. Und donn ziagt sa se bei an jedn Wetta de hinigen Stöckerlschuach on. Do dats me a nur aufprackn.“
Mädchen sinniert wieder minutenlang.

Mädchen: „Ich find das auch nicht okay, wenn die Oma die Schuhe anhat.“
Opa: „Du bist a gscheids Mädl. Sog ihr des amoi! Vielleicht bringst du se zur Einsicht…“ (kramt sein Handy hervor) „So, i ruafs glei on.“ (tippt am Handy) „Jo, serwas, Hilde. I bin’s….Jo… Nix is….Wort, i gib da de Annika.“
Mädchen (nimmt das Telefon): „Oma?... Ja, hallo…Gut….Du, Oma, ich wollt nur sagen du brauchst dich nicht wundern, wennst hinfallst, weil du Stöckelschuhe anhast.“
Opa (entreißt ihr das Telefon und brüllt rein): „NO SIAGST AS! Sogar de Klane waaß, doss des a Schaas wor!“ (kurze Pause, sein Gesichtsausdruck wird finsterer) „Wos? Wieso? Na geh bitte, tua ned üwatreiben! … Geh! Tua des ned! … I WÜ OWA DES GULASCH ESSEN! …. I hom mi scho gfreit! … Und an Hunga homma a scho!... Hallo?.... Halloo Hilde? … HILDEEEE!?“ 

Opa (schaut auf’s Handy): „Aufglegt hot’s. Na guad, Annika. Des Gulasch kemma vagessen. Wie sogt da Opa immer in solchen Situationen?“
Mädchen: „Orsch grennt.“

© Eiki