Vergangenen Donnerstag war mir die Teilnahme am Businessrun vergönnt.
Bereits beim Betreten des Areals waren die
25.600 Teilnehmer (exkl. Support-/Anfeuerung-/Ich-fotografier-jeden-Schaas-Mitmenschen)
unverkennbar. Rasch sollte ich erkennen, dass das Schwierigste am Lauf nicht
die wirklich sehr gemütliche 4,1km-Distanz war. Vorerst hieß es nämlich
überhaupt bis zum Start zu überleben.
Wer immer schon ein Sardinenbüchsen-Feeling
der besonderen Art erleben wollte, dem empfehle ich den Aufenthalt im Startbereich
des Businessruns. Hier bekommen sogar ruhige Gemüter die ersten
Klaustrophobie-Schweißperlen auf der Stirn.
Während man 30min eingepfercht darauf wartet,
dass der eigene Startblock auch irgendwann starten darf, gibt es viele
Phänomene zu beobachten. So durfte ich mich an einem Team bereits vor dem Start
verschweißelter Herren erfreuen, welche mir regelmäßig herumhüpfend die Zehen
vernichteten.
Doch nicht nur für olfaktorischen Hochgenuss
ist gesorgt! Um dem Teambuilding den letzten Schliff zu verleihen hatten die meisten
Firmen nämlich mehr oder weniger originelle T-Shirts mit Firmenlogo und kreativen
Sprüchen wie „(b)renna tuat’s!“ für ihre Läufer bedrucken lassen. Und wer steht nicht gern umringt von 25.559
kreativen Leiberln im Startbereich und erfreut sich seines Lebens?
Schräg vor mir war dann noch ein Team des
österreichischen Bundesheeres, welche topmotiviert die Lautsprecherdurchsage „Bitte
nicht über die Absperrung klettern! Sie kommen alle zum Start!“ ignorierten. Doch
auch sonst zeigte sich, dass erwachsene Menschen nicht zwingend fähig sind,
sich in einer Warteschlange normal einzuordnen und lieber wie Kleinkinder über
Absperrungen klettern, um 4min früher starten zu können.
Irgendwann kam dann doch die Erlösung: ich
durfte endlich starten. Da waren die boxenden Ellbogen von übermotivierten
Vorbeiläufern und der Seitenhieb eines überholenden Mannes, der mich etwas ins
Gebüsch beförderte, dann eine wahre Wohltat.
Oder wie mir sein T-Shirt mitteilte: „wonn’s laaft,
donn laaft‘s.“
© Eiki