Dienstag, 25. Februar 2014

Vittorio



Als Hundebesitzer erlebt man ja nicht nur Hochgefühle. So will das abendliche Hundegackerl genau dann nicht und nicht klappen, wenn einem ein 100km/h Eis-Wind bei Minusgraden entgegen weht.

Dass wir aber mit unserem Hund vergleichsweise wirklich gesegnet sind, zeigte sich am Wochenende in der Hundezone, wo ein 50-Jähriges Frauli so ihre Sorgen hatte.

Frauli (plärrt durch die Hundezone): „VIIIIIITTTTTTOOOOORIIIIIOOOOOOOOOO!“
Kein einziger Hund reagiert.
Frauli (startet einen Appell an die Vernunft): „VITTORIO! Denk doch einmal nach und komm her!“
Wieder reagiert kein einziger Hund in der gesamten Hundezone.
Frauli (verwirft die Vernunft und wendet sich dem Gewissen zu): „VITTOOOORIIIIOOOO! Ich ruf dich doch schon so oft! Komm doch her!“
Regungslos.
Frauli (erkennt, dass nur noch psychische Gewalt helfen kann): „VIITTTOOORIOO!! JETZT REICHTS ABER! Wenn du nicht sofort herkommst, dann wird das Konsequenzen haben!!! KONSEQUENZEN!“

Dies scheint zu fruchten. Zumindest wackelt ein Beagle auf sie zu.
Frauli: „VITTORIO! Beeil dich!“
Vittorio schnüffelt provokant an mehreren Stöcken am Boden und ist die Ruhe selbst.
Frauli: „VIIIIITTOOOOOOORIIIIIOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!“
Vittorio geht gemächlich weiter zu ihr und wedelt mit dem Schwanz.
Frauli: „Brauchst dich gar nicht freuen, aufregen tust mich, das sag ich dir!“
Vittorio wedelt weiter und ist schließlich bei ihr.
Frauli (gibt ihm seinen Ball): „NIMM! Ich trag dir den sicher nicht nach Hause.“
Vittorio nimmt den Ball, trägt ihn 5m, lässt ihn fallen und geht weiter.
Frauli: „VITTTOOOORIIIIOOOO! ICH BIN NICHT DEIN SCHANI!“
Vittorio geht weiter.
Frauli: „VITTTOOORIIOOO! So geht das mit uns nicht! Da muss ich mir was überlegen!“
Vittorio gähnt.
Frauli: „VITTTOOOORIIIIOOOO! Willst du mich verarschen?????“

Ja.

© Eiki