Donnerstag, 12. Oktober 2017

HOW TO - Ausgabe 1: U-Bahn-Fahren




Herzlich Willkommen zu dieser neuen Serie von Unfasslich. „How to“ beschäftigt sich mit Gebrauchsanleitungen für alltägliche Dinge. Heutige Ausgabe: U-Bahn-Fahren!

10 Regeln für erfolgreiches U-Bahn-Fahren

Regel 1: U-Bahn-Fahren ist langweilig, das wissen wir alle. Deshalb bitten wir Sie, jegliches Telefonat in die U-Bahn zu verlegen, um anderen Menschen die Zeit zu vertreiben. Bitte sprechen Sie laut und deutlich, damit Sie alle verstehen können.

Regel 2: Sie haben Körperflüssigkeiten? Behalten Sie das keinesfalls für sich! Erfreuen Sie doch stattdessen Ihre Mitmenschen direkt in der U-Bahn an Ihrem Rotz, Schlatz oder weiter unten angesiedelten Flüssigkeiten. Hier gilt: mehr ist definitiv nicht weniger und Handvorhalten war gestern.

Regel 3: Geruchsintensive Getränke und Speisen sollen verboten sein? Geh bitte… Dabei haben doch wirklich alle etwas davon, wenn Sie bereits um 6h10 ihr 500ml Redbull runterstürzen (inkl. Rülpser danach) oder nach der Arbeit ein Dürüm in der U1 einwerfen!

Regel 4: Die U-Bahn ist zu spät? So geht’s nicht! Lassen Sie es uns wissen, dass Sie über die Zustände verärgert sind. Denn wie uns allen klar ist, kommt durchs Aufregen die U-Bahn deutlich schneller!

Regel 5: Deo? Na, Oida? Sowas von 20. Jahrhundert! Warum nicht auch olfaktorisch ganz klar das Revier markieren? Sollten Sie unsicher sein, ob ihr Achselgeruch reicht, waschen Sie sich zur Sicherheit mehrtägig nicht und essen Sie Bohnen. So schnell können Sie gar nicht schauen, wie Sie endlich das Ihnen zustehende eigene 4er-Abteil bekommen.

Regel 6: Reden Sie andere Leute an! Menschen mögen das!

Regel 7: Wenn Sie gerne Musik hören, ist die U-Bahn der ideale Ort, um Ihrer Leidenschaft nachzugehen. Und verwenden Sie ja keine Kopfhörer, Sie egoistische Person! 

Regel 8: Bitte lassen Sie niemanden aussteigen, bevor Sie einsteigen. Drängen Sie sich einfach durch. Falls Ihnen das schwer fällt, stellen Sie sich zur Eingewöhnung einfach mal direkt in die Mitte der Türen, um aussteigenden Personen das Vorbeikommen zu erschweren. Steigern Sie Ihr Verhalten langsam aber stetig.

Regel 9: Ihre Tasche verdient einen Sitzplatz, so viel steht fest. Egal, wie viele Leute sich sonst hinsetzen wollen. First come, first serve. Keine Tasche dabei? Bitte spreizen Sie zumindest die Beine soweit wie möglich, um der benachbarten Person das normale Sitzen nonverbal zu untersagen.

Regel 10: Sollten Sie keinen Sitzplatz mehr bekommen, stehen Sie bitte direkt im Eingang und halten Sie die ganze Partie auf. Ignorieren Sie Lautsprecherdurchsagen, die Sie zum Verlassen des Lichtschrankens auffordern. Schließlich wissen nur Sie selbst am besten, was gut ist.

Wir danken für Ihr Verständnis!

© Eiki